Wanderung in Lappland, September 2015

Das letzte Mal war ich im Winter an diesem Ort. Es ist schon einige Jahre her, im März konnte ich damals über den zugefrorenen Alesjaure ( den See ) gehen. Jetzt Anfang September hat es zwar schon den ersten Schnee gegeben, allerdings nur weiter oben auf den Bergen. Der Winter wird schon bald kommen, aber auf dem Weg dorthin wird es zunächst noch ein herbstliches Farbenfeuerwerk geben.

In dieser letzen Woche meines Urlaubs bin ich unterwegs auf dem Kungsleden, einem der berühmtesten Wanderwege Skandinaviens, auf den Weg nach Abisko, weil dort meine Bahn nach Hause fahren wird. Entlang des Weges gibt es in Abständen einige Berghütten. In Alesjaure unterhalte ich mich einige Zeit mit dem Hüttenwirt, über dies und das … , Wetter, Nordlichter, woher, wohin, Benzinkocher und Schokolade. Das zweite Septemberwochenende wird das vorerst letzte Wochenende für den Hüttenwirt in Alesjaure sein, dann kommt der Winter.

Ich möchte noch einige Kilometer weiter gehen, da ich weiss, dass entlang des Ufers vom Alesjaure hervorragende Zeltplätze mit Aussicht auf den See folgen werden. Der Alesjaure gehört zu den nicht allzu vielen Seen in Schweden, die nicht moorwasserbräunlich gefärbt sind, sondern dessen Wasser türkis leuchtet. Der See ist umgeben von hohen Bergen mit Gletschern, deren abtauendes Wasser sich im Alesjaure sammelt.

Etwa in der Mitte des Sees sehe ich eine schöne Aussichtsplattform, z. T. felsig, oder bewachsen mit Krähenbären und zwischenzeitlich feuerrot gefärbten Blaubeer-und Preiselbeerbüschen. Das Ufer des Sees ist steinig, felsig, unterbrochen von sandigen kleinen Buchten. Ich finde eine große Felsplatte, auf der ich mein Stativ dicht am Wasser aufbauen kann.

Ganz langsam wird es dunkel, wobei die Sonne schon lange unter gegangen ist. Zu meinem Glück lassen die schweren, dunklen Wolken einige Lücken, so dass sie beginnen rötlich zu strahlen. Das Wasser des Alesjaure leuchtet in der Dämmerung noch stärker als am Tage. Ich verbringe einige Zeit, Stunden am Ufer des Sees, bis schließlich die Nacht herein bricht ...

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